Der Frühjahrsklassiker – diesmal im Herbst!

Seit dem Frühjahr 2020 hat das nur 120 Nanometer kleine Coronavirus die ganze Welt durcheinander gewirbelt und Grenzschließungen sowie ein Lockdown in Europa hatten auch eine Verlegung des Frühjahrsklassikers zwischen den beiden Hauptstädten Bratislava und Wien in den Herbst zu Folge.

Wie schon gewohnt, war am Renntag beim einzigen grenzüberschreitenden Tretrollerrennen der Welt das Wetter gut – überwiegend Rückenwind / strahlend blauer Himmel und fast schon zu warm für die Jahreszeit.

Wahrscheinlich ist es dem verdichteten Rennkalender und der allgemeinen Verunsicherung geschuldet, dass sich etwas weniger Starter im Schatten des berühmten Ufos in Bratislava eingefunden haben, als in den Jahren zuvor. In Summe starteten 29 Sportler aus der Slowakei, Tschechien, Deutschland und Österreich pünktlich um 10:00 gegen Westen.

Die Spitzengruppe setzte ein hohes Tempo an, dass allerdings der letztjährigen Gewinnerin, Martina Grebíková, in einer engen Kurve gleich nach der Grenze zum Verhängnis wurde: Sie stürzte und musste mit Abschürfungen an Ellbogen und Knien aufgeben. Als Heldin, wie unter Tretrollerfahrern eigentlich ganz normal, wurde Sie aber am Sonntag, dem Tag danach, beim Rennen in Hradec Králové Zweite. Mit Ihrem Ausscheiden waren die Karten in der Damenwertung wieder offen – noch keiner der bisherigen Sieger – sowohl männlich als auch weiblich – hat den Erfolg wiederholt.

Wegen Bauarbeiten am Radweg war die Trasse heuer verbindlich vorgeschrieben und es gelang den meisten den Weg zu finden – durch Umleitungen verlängerte sich die Strecke aber um einige Kilometer. Ein Rätsel bleibt, warum der asphaltierte Radweg immer wieder durch sehr grobe Schotterabschnitte unterbrochen ist. Trotzdem ist es ein Luxus sich fast immer auf Radwegen zu bewegen und dass in so einer schönen Landschaft.

Besonderer Dank gebührt den Helfern, die es der Organisation ermöglichten wieder zwei Labestationen einzurichten: Alena Dvoršťáková, Constanze Kutzner und Zorka Pašek. Wegen der Temperatur war es wichtig genug zu trinken, was nicht allen gleich gut gelang, weshalb manch einer mit Krämpfen zu kämpfen hatte. Die meisten Teilnehmer tendierten eher dazu, die Veranstaltung als Rennen aufzufassen und bewegten sich am Limit der jeweiligen Leistungsfähigkeit. Das zeigte sich schon an der Sprintwertung nach 18km die bei den Männern Lukáš Hanel vor Boleslav Žemlik und bei den Damen Blanka Bučnáková vor Andrea Bošková einfahren konnte.

Einmal auf der Donauinsel angekommen, dachten die Meisten, es wäre geschafft – aber es zieht sich dann noch ordentlich bis zum Ziel und die Navigation ist in dieser Richtung nicht für alle einfach.

Auch heuer ist es gelungen für das Rennen einen Partner zu gewinnen, der mit den Preisen das Rennen für die Sieger zu etwas besonderem gemacht hat: Yedoo stellte je einen eleganten weißen Wolfer Rahmen für die schnellste Frau und der schnellste Mann bei! Dank frio klima s.r.o. konnten wir im heurigen Jahr wieder passende T-Shirts herstellen lassen, die sich die erfolgreichen Sportler auch zur Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten.

Im Ziel wartete der fesch panierte Renndirektor, Guido Pfeiffermann, auf die Sportler – und es dauerte gar nicht lange: knapp unter drei Stunden und mit einem Schnitt von 24,47 erreichte Boleslav Žemlík das Ziel und nur drei Minuten später überfuhren Lukáš Hanel und Martin Balog ex aequo das Ziel.

Nach 3:34 erreichte Blanka Bučnáková von BKG als erste Dame das Ziel – vor Andrea Bošková und Ihrer Teamkollegin Karla Podešvová, die diesen Platz knapp vor dem Ziel von Daniela Zitzmann errang. Traditionell wird auch der Preis für „der Mitte“ vergeben – dieser ging in diesem Jahr an Daniela Zitzmann und David Pašek.

Die berühmten roten Laternen, für jene, die die Karenzzeit am intensivsten auskosten konnten, nahm die Rollerfamilie Kugler mit nach Berndorf, wobei natürlich niemand Letzter wurde.
Bratislava-Wien_2020_Ergebnisse_Sprint
Bratislava-Wien_2020_Ergebnisse_Gesamt

Nachdem Zděnek Černy das Rennformat erfunden hat und in den ersten zwei Jahrgängen die Veranstaltung auch sehr intensiv betreut hat, zog er sich für die heurige Ausgabe etwas zurück und fungierte hauptsächlich als Berater und mit seinem Reisebüro der „Západočeská Cestovní Agentura“ trotz Krise als Sponsor. Wir hoffen, dass er, trotz ein paar kleiner Fehler mit uns zufrieden war. Zu seiner sportlichen Leistung, die sich von Jahr zu Jahr steigert, können wir Ihm auf jeden Fall gratulieren!
Großer Dank gebührt auch Gerhard Zitzmann, der die Aktion fotografisch in super Qualität begleitet hat.

Am 24. April 2021, das steht schon fest, geht es wieder von Wien nach Bratislava. Rückenwind ist bestellt und wir freuen uns wieder auf eine unvergessliche Tour am Trittbrett unter Freundinnen und Freunden aus Nah und Fern.