Liebe Schülerinnen und Schüler der HTL Wien 10. Im Schuljahr 2023/24 habt Ihr die Möglichkeit, gratis an der Unverbindlichen Übung „Tretrollersport“ teilzunehmen. Alle Infos dazu findet Ihr unterhalb des Videos. Das Video zeigt sehr schön die Disziplinen bei Wettkämpfen:

  • Sprint 00:05-01:00
  • Kriterium 01:08-01:50
  • Staffel 01:51-02:39
  • Langdistanz 02:40-04:27

Warum Tretrollern?

  • garantierter Spaß!
  • gesunde Bewegung
  • sowohl zum gemütlich Fahren als auch Auspowern

Spezielles Angebot

  • Gratis Leihroller an der Schule
  • Training mit einem echten Profi (siehe unten)
  • Möglichkeit, an Internationalen Veranstaltungen teilzunehmen (Bratislava-Wien im April 2024; Weltmeisterschaften in Tschechien im August 2024)

Infos zum Angebot

  • Termine nach Vereinbarung (Stundenplan) und Wetter
  • Voraussetzung: du kannst mit einem Fahrrad oder Scooter fahren
  • Fahrradhelmpflicht (es gibt Helme)
  • Anmeldung bis 10. September 2023!!
  • BITTE rechtzeitig anmelden. Wir benötigen eine bestimmte MindestteilnehmerInnenzahl, damit der Kurs zustande kommt.

Anmeldung

  • Per Mail an Prof. Pfeiffermann (guido.pfeiffermann@htlwien10.at)
  • Zettel in das Postfach Prof. Pfeiffermann (gelbe Kästchen neben der Direktion)
  • Bei der Anmeldung vermerken: Vorname, Zuname, Geburtsdatum, Klasse, Datum

zum Trainer Prof. Pfeiffermann

  • seit 2010 aktiv
  • seit 2012 Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften
  • mehrere nationale Rekorde und Streckenrekorde
  • seit 2016 Präsident des TTVÖ (tritt.at)
  • seit 2018 Ausbildner für Tretroller-Instruktoren (international)

Guido tretrollert nichtsahnend durch Wien und wird am Karlsplatz vom Ö1-Radiohund angehalten. Der vierbeinige Reporter interessiert sich sehr für das tolle Fahrzeug. Sofort löchert er Guido mit Fragen: Was kann ein Tretroller? Wie unterscheidet er sich von einem Scooter? Und Guido, bist du nicht eigentlich zu alt um Tretroller zu fahren?…

Die Sendung wurde am 11.7.2022 auf Ö1 (ORF) ausgestrahlt und ist hier nachzuhören:
RUDI und der TRETROLLER (Ö1, Rudi Radiohund)



Die Wiener RADpaRADe 2019 war einfach gigantisch. Der 31. März war einer der ganz schönen und warmen Frühlingstage und so waren etwa 15.000 Personen auf ihren Fahrrädern, Liegerädern, Einrädern, Trikes, Tretrollern oder Spezialfahrrädern unterwegs. Vom Burgtheater ging es entlang gesperrter Straßen über den Ring und die Weißgerber Lände in den Grünen Prater, über die Hauptallee und den Praterstern zur Praterstraße und wieder zum Ring, diesen entlang zurück zum Burgtheater.

Wir Tretroller-Leute hatten unser eigenes Fest veranstaltet. Unsere KICKpaRADe war Teil der RADpaRADe. Diesmal waren wir schriller und bunter als je zuvor. „Positiv auffallen“ war die Devise, denn immer noch sind Großrad-Tretroller relativ unbekannt. Wenn von Tretrollern die Rede ist, so denken die meisten wohl an kleine Scooter, neuerdings vorwiegend E-Scooter. Wir wollen zeigen, dass „richtige“ Tretroller größer, besser und vor allem sicherer sind und massig Spaß machen. Den Spaß hatten wir jedenfalls.

Alfred hatte sein Kickbike Fat Max optisch total aufgemotzt mit gewaltigen Treti-Ritter-Schildern seitlich und vorne, Dani kickte ihren Carbon-Roller in einem schrillen Dirndl. Ja, Rollerfahren geht total problemlos auch in Kleidern oder mit Rock. Dusan, der Erbauer Danis Roller, führte erstmals seinen Fat-Bike-Carbon-Roller aus. Er ist schon Stammgast bei der KICKpaRADe und reiste aus Bratislava an. Aus der Slowakei kamen gleich mehrere. Ein Alu-Prototyp war auch dabei. Zdenek kam aus Tschechien. Die Gruppe war international, durch und durch. Ja, und ich trug heute komplett Pink. So war ich die „Leit-Kuh“, was gar nicht schlecht war, wie sich zeigen sollte.

Um uns nicht zu verlieren, fügten wir uns eher an das Ende der endlos langen Fahrräder-„Schlange“. Volksfeststimmung! Musik allüberall, Musiker am Straßenrand, Zuschauermengen, fröhliche Menschen. Alles funktionierte reibungslos und friedlich. Anfangs konnten wir uns nur im Schrittempo bewegen, dann ging es bald etwas flotter, doch nie wirklich schnell. Der Genuss und der Spaß standen im Vordergrund. Als wir an der Urania vorbeikamen, sahen wir bereits die Ersten der RADpaRADe. Das heißt, die Schlange mag vier Kilometer lang gewesen sein!!! Die Polizei, teilweise auch am Bike mittretend, hatte alles gut im Griff. Als wir dann die Weißgerber Lände entlang rollerten, konnten die Schnellsten bereits zum Stubenring fahren.

Immer wieder tauschten wir untereinander die Roller, fotografierten einander, plauderten, lachten. Am Ende der Hauptallee lauerte uns Gerhard mit seinem Fotoapparat auf. Ihm verdanken wir so viele schöne Fotos vom Startbereich, von der Hauptallee und dann auch vom Zielbereich. Wieder zeigten sich die Vorteile gegenüber den Fahrrädern. Wenn es stellenweise sehr langsam war, dann kickten wir langsamer und der Übergang von Rollen und Stehen war kaum bemerkbar. Die Radler hingegen mussten absteigen und brauchten dann auch immer eine Mindestgeschwindigkeit um irgendwie elegant fahren zu können. Wir waren immer elegant, zu jeder Sekunde.

Im Ziel packte Alfred dann Geschenke aus. Treti-Bier hatte er mitgebracht, extra gestaltete Dosen für Tretrollerfahrer und Tretrollerfahrerinnen. Im Kreis standen wir nun wieder am Josef-Meinrad-Platz, öffneten die Bierdosen, prosteten einander zu, um den Durst gemeinsam zu löschen. Ein wenig wurde noch geplaudert und dann zerstreuten wir uns in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Es war mit Garantie wettermäßig der schönste Tag einer KICKpaRADe und die Stimmung hätte besser nicht sein können. Schade ist nur, dass so viele von den Stamm-Tretroller-Leuten keine Zeit hatten und das Grüppchen doch kleiner war als erwartet. Wir wissen aber, dass Wien mit jedem Jahr mehr und mehr zu einer Tretroller-Stadt wird. Mittlerweile sind wir nicht mehr so unbekannt wie vor sechs Jahren bei unserer ersten KICKpaRADe. So freuen wir uns auf ein schönes Tretroller-Jahr und viele fröhliche Kickometer bis zur KICKpaRADe 2020.

Videos
https://www.youtube.com/watch?v=EmuYeeohUCc
https://www.youtube.com/watch?v=ithYQM0wO4Q

Weltmeisterschaften werden im Tretrollersport in jedem zweiten Jahr ausgetragen und die Athleten messen sich in vier verschiedenen Disziplinen: Sprint – meist 400m / Kriterium – etwa 12km / Staffel – zu dritt mit einem Roller als Staffelholz / einem Ausdauerrennen auf einer Strecke von +/- 40km.

Nach zehn Jahren kehrte die WM wieder nach Holland zurück und die entzückende Stadt Losser in der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wurde für drei Tage zum Zentrum des Tretrollersports: 240 aktive Sportler und ein Tross an Begleitern traf auf sehr gut vorbereitete Veranstalter – das Stepteam Twente mit der Nederlandse Autoped Federatie und einer großen Menge an kompetenten Helfern und Unterstützern sowie einer Reihe von Sponsoren, die dem Tretrollersport gewogen sind.

Wie es sich für eine Weltmeisterschaft gehört kamen die Teilnehmer aus allen Ecken der Welt und so war Australien zahlreich vertreten, aber es fanden sich Starter auch aus Kanada, Russland und England ein. Je bunter, desto besser und für viele ist die soziale Komponente rund um das sportliche Geschehen genauso wichtig. Die Tretrollersportler sind zum Glück noch immer eine große Familie.

Aus Österreich stellte diesmal ein überraschend großes Kontingent an Sportler_innen quer durch die Kategorien. Elf Aktive beteiligten sich an den Wettkämpfen und manche, wie im Detail ausgeführt wird außerordentlich erfolgreich.

SPRINT

Zum Auftakt bestritten die Sportler Sprints: ein Strassenabschnitt wurde auf einer Länge von 400 Metern gesperrt und auf der ganz leicht abschüssigen Bahn wurden mittels Kreide ein Mittelstrich aufgetragen, der mit den beiden Fahrradstreifen vier Bahnen definierte. Die Vorläufe absolvierten jeweils vier Sportler gemeinsam, allerdings wurde jeweils die Zeit gewertet – im Vorlauf unterbot Vojtěch Hrůza mit 39:78 die 40 Sekunden Schallmauer. Total knapp außerhalb der Runde der letzten 16 landete mit der Bombenzeit von 42,20 Julian Scherer von den Austrian Musketeers.

In der Kategorie Herren Senior (18-39) entschied in einem spannenden Kampf Machiel Steenberg (NL) vor Adrain Ringoir (NL) und Vojtěch Hrůza (CZ) den Wettbewerb für sich.

Bei den Damen senior (18-39) sorgten Hermien Koers (NL) vor Fiona Othof (NL) und Maxime Reijne (NL) für ein rein holländisches Podium.

Bei den Herren in der Kategorie Ultras (60- ) dominierte Martin Žaba (CZ) dicht gefolgt vom Jurek Milewski (AT), der herausragend den zweiten Platz belegte: Vizeweltmeister Österreich!

Unglaublich stark präsentierten sich auch der Nachwuchs der Familie Falkner: Valentin Falkner ging an den Start in der Kategorie Schüler und holte Bronze und seine Schwester Helena Falkner wurde in der Kategorie Kadettinnen Zweite: Vizeweltmeisterin Österreich!

 

KRITERIUM

Die Strecke führte über 1,2 km durch die Altstadt von Losser und war technisch recht anspruchsvoll: einige Kurven waren eng, der Plattenbelag für viele ungewohnt und auch Bodenschwellen schrammten an den Unterseiten der Trittbretter der Rennmaschinen.

Deshalb teilten die Veranstalter das Gesamtfeld den Kategorien nach und sandte kleinere Mengen an Athleten auf die Strecke, um die Verletzungsgefahr im Eifer des Gefechts zu verringern.

Die gesamte Strecke war mit Gittern abgesperrt und wirklich viele Freiwillige achteten darauf, dass nur die richtigen Rennfahrer sich innerhalb der Abgrenzungen bewegten.

In der Kategorie Senior der Damen stellten die Holländerinnen Ihre Dominanz aufs Podium: in Gold Wenda Zuiddam (NL) in Silber Fiona Olthof (NL) und in Bronze Hermien Koers (NL). Bei den Herren gewann Adrian Ringoir (NL) vor Michael Kulka (CZ) und Jan Pavel (CZ)

Aus österreichischer Sicht gab es ganz viel zu feiern: die Kategorie Kadettinnen gewann Helena Sophia Falkner (AT) vor Ihrer Schwester Sonja Tabea Falkner (AT) und Ewita Koemann (NL) – Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin Österreich!

In der Kategorie Schüler belegte Valentin Thaddäus Falkner (AT) wieder den hervorragenden dritten Rang.

Ganz grandios auch wieder in der Kategorie Ultra Veteran: Jurek Milewski (AT) WELTMEISTER vor Jan Schoolmeester (FR) und Hans Lamberink (NL). Damit konnte Jurek seine Ankündigung nach der EM in Salzburg, das höchste Treppchen bei der WM zu erklimmen umsetzen. Irrtümlich spielten die Veranstalter ihm die tschechische Hymne – damit wurde er mit einem verschmitzten Lächeln in den Kreis der aller schnellsten der Welt geadelt.

STAFFEL

Nach dem Kriterium fand am Abend noch der spektakuläre Staffelbewerb am Hauptplatz von Losser statt. Für das Veranstalterland ein Heimspiel – bei den Herren dominiert die Staffel in der Zusammensetzung Daan de Jonge / Adriaan Ringoir / Machiel Steenberg und bei den Damen die Staffel Fiona Olthof / Hermien Koers / Wenda Zuiddam.

In der Jugendkategorie belegte die Staffel der Familie Falkner den wunderbaren dritten Rang! Gratulation an Valentin, Sonja und Helena!

ENDURANCE RENNEN

Das lange Rennen wurde auf einer landschaftlich sehr schönen, 5,1 km langen Schleife bestritten, deren Start und Zielbereich mit dem Kriterium ident war. Je nach Kategorie waren bis zu neun Runden zu fahren und die Bewohner von Losser entpuppten sich als begeisterte Zuschauer, die an jeder Ecke die Teilnehmer anfeuerten und sich von der Begeisterung für den Tretrollersport anstecken ließen. Weil die Strecke, die auch an die deutsche Grenze und an einem Teich vorbeiführte, länger war, konnten mehrere Kategorien gemeinsam starten, da sich die Athleten über die Strecke besser verteilten.

In der Kategorie Damen Seniors gewann Hermien Koers (NL) vor der jungen Fiona Olthof (NL) und Kateřina Šefcova (CZ) die nach eine Operation froh war überhaupt an den Rennen teilnehmen zu können. Den fantastischen 6. Platz errang Cinderella Kugler (AT) die schon in den vorherigen Bewerben mit sehr guten Leistung glänzte!

Im Finale der Weltmeisterschaften in Losser konnte sich Valentin Thaddäus Falkner (AT) nochmal steigern und belegte den zweiten Rang nach Pepijn Samuel Broeckhuizen (NL) und vor Gijs van Maanen (NL) – Vizeweltmeister Österreich!

Am Blick auf das Podium der Kadettinnen könnten sich sogar österreichische Skirennläufer ein Beispiel nehmen: Helena Sophia Falkner (AT) gewann vor Ihrer Schwester Sonja Tabea Falkner (AT) und Kateřina Hajková (CZ) – Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin Österreich!

In der Kategorie Herren Senior gewann mit einem unglaublichen Vorsprung von drei Minuten Adriaan Ringoir (NL) vor Machiel Steenbergen (NL) und Michal Kulka (CZ).

Über das ganze Weltmeisterschaftswochenende hat der junge Österreicher Julian Scherer (AT) etwas Pech –  im langen Rennen konnte er mit seinem 9. Platz absolut an der Weltspitze mitmischen und sein Potential aufzeigen.

Aus österreichischer Sicht ging es fantastisch weiter: Juliane Kovacs (AT) wurde in der Kategorie Frauen Veteran nach Geja Olthof (NL) und Agnes Bossink (NL) dritte.

Im Finale des Rennens in der Kategorie Herren Ultra Veteranen lieferte sich Jurek Milewski (CZ) mit Jan Schoolmeester (FR) ein packendes Finale, in dem sich der Franzose knapp durchsetzen konnte. Jurek Milewski packte also wieder einen Vizeweltmeistertitel vor Hans Lamberink (NL) ein… Dritter Bewerb / dritter Streich und Hut ab!

Die EM 2019 findet  voraussichtlich im August in Račice statt – die WM 2020 wahrscheinlich in Pölva in Estland.

Medaillienspiegel WC2018
Nation Gold-Silver-Bronze (Total)
NED     21-20-13 (54)
CZE      18-15-17 (50)
AUT     03-06-05 (14)
BEL      03-01-04 (08)
FRA     01-02-01 (04)
FIN      00-02-02 (04)
AUS     00-00-02 (02)
GER     00-00-01 (01)

Website des Veranstalters

Alle Ergebnisse finden Sie hier

Artikel bei tretroller-magazin.de

Dokumentation auf  youtube von Maxime Reijne

Heuer jährte sich das berühmte Etappenrennen Giro d´Italia zum 100sten mal: Seit 1909 messen sich Rennradfahrer drei Wochen lang kreuz und quer durch Italien und weil durch die Weltkriege ein paar Jahrgänge ausfielen wurde der Mai 2017 zum runden Fest des Radsports in Italien.
Da war eine besondere Streckenführung gefragt und die Veranstalter ließen sich nicht lumpen – 3.609,1 km und in 21 Etappen, meist mehr als genug Höhenmeter – in der Königsetappe alleine rund 6000.
Ein Team von herausragenden Tretrollerfahrern dachte sich schon bei der 100. Tour de France im Jahr 2013, dass was mit dem Rennrad geht auch mit dem Tretroller möglich sein muss – jeweils am Tag zuvor.
Nach der Tour hieß es immer wieder “nie wieder”, aber mit dem Abstand der Zeit verblasste die Erinnerung an die Schmerzen und schon im Herbst 2016 begannen intensive Vorbereitung auf die noch viel größere Herausforderung: kickitaly2017. Nachdem der Giro 2017 die größere sportliche Challenge war, musste alles viel professioneller vorbereitet, geplant und begleitet werden. Dass alle sieben Fahrer in Mailand ankommen würde allgemein bezweifelt. Heute kann man sagen – dass alle es mit vielen Hochs und Tiefs geschafft haben und dass diese gewaltige Leistung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann und damit eine Messlatte für die Ewigkeit ist.

Also Ehre, wem Ehre gebührt und Gratulation an die Fahrer und Helden:
Václav Liška, Alpo Kuusisto, Jaromír Odvárka, Jakub Kopecký, Michal Kulka, Tomáš Pelc, Honza Vlášek.
Möglich wurde die Leistung nur durch ein perfektes Support Team, die das Camp Tag für Tag verlegt haben und auch auf der Etappe für die Fahrer sorgten und vor allem durch gute Stimmung immer wieder motivierten.

kickitaly2017

Youtubekanal von kickitaly2017

 

Team Austria bei 9,44% des Giro d´Italia
Diese Aktion zu versäumen hätte uns ewig geschmerzt und obwohl es für uns zeitlich schwierig war, entschieden wir uns die Etappen 14 und 15 zu rollen. Zuerst hatten wir Schwierigkeiten einen Fahrer oder Fahrerin für unser Begleitfahrzeug zu finden, aber diese Aufgabe übernahm dann Georg Iwaschko spontan und perfekt. Durch einen Bedienfehler des Navis vermieden wir am Weg zum Start alle Mautstraßen und fuhren so über die Schweiz und St. Moritz und kamen drei Stunden später an, als geplant. Dadurch fanden wir das Camp nicht und übernachteten neben der Straße.

Etappe #14: Castellania nach Oropa 140km 1195hm
Die Theorie war, dass wir unsere Freunde sicher am Start in Castellania treffen werden, dem Geburtsort von Fausto Coppi. Es ist ein winziges Nest, das in Erinnerung des großen Sohns lebt und an dem man eigentlich niemanden übersehen kann. Was wir nicht wussten war, dass die Tretrollerfahrer jeweils am Kilometer null starten – also nach der neutralisierten Phase. Diese Information erreichte uns – nur leider lange nach deren Start – egal Team Austria geht volle Kanne auf Verfolgungsjagd. Etwas hektisch aber durch die landschaftlich wunderbaren Ausläufer der Toskana. Zum Glück hatten wir die Etappe als Strecke im Garmin. Es gab ein paar kleine Komplikationen aber nach etwas mehr als zwei Stunden sahen wir das kick italy team an einem idyllischen Waldstück rasten. Was für eine Freude!
Die 14. Etappe Castellania nach Oropa war als wellig eingestuft und mit 131 Wertungskilometern nicht ganz so lang. Nach den 10km der neutralisierten Phase bergab, die wir noch extra absolvierten ging es stetig leicht bergauf, allerdings mit einem leichten Rückenwind. Je näher wir an Biella kamen desto mehr verdunkelt sich der Himmel um in der Stadt in einem heftigen Regenguss auf uns herunter zu prasseln. Die Kreisverkehre verwandelte sich in Seen, damit auch die Schuhe richtig gut durchnässt werden. Das Finale hinauf zum Kloster nach Oropa war noch eine lange ernstzunehmende Steigung aber als Belohnung wartete die Sonne auf dem Gipfel. Für das kickitaly team waren die Ankünfte bei solchen Etappen fast schon Routine, für uns aber ziemliche Euphorie.
Im Schlepptau mit dem Tross fanden wir das richtige Camping natürlich und wollten uns nach dem Aufbau der Zelte noch Verpflegung besorgen – das ging aber nicht, denn der Keilriemen unseres fantastischen Espace rutschte von den Rollen und lag im Motorraum – Katastrophe! Erste Rettungsversuche fruchten nicht und dank dem kick italy team und Vincent Grooiker sowie Niklas Rother konnte zumindest Jurek und ich in die 15. Etappe antreten – Guido blieb leider mit seinem Auto zurück.

Etappe #15: Veldengo – Bergamo 199km 2200hm
Ohne eigenes Begleitfahrzeug fiel unser Antritt in die Etappe stressig aus und zuerst war unklar, ob es überhaupt genug Transferplätze zum Start gibt, geschweige denn, ob es in einem Auto Platz für unsere Kiste gibt. Nachdem auch diese Etappe auch nicht zu den Prestigeträchtigen gezählt wurde, waren wir die einzigen Gäste über die gesamte Distanz und so ging das irgendwie. Die ersten Kilometer waren flach und im Sonnenaufgang war es richtig kitschig und zwischendurch bekam ich Rollerunterricht von Václav Liška
Einmal verfuhren wir uns auf eine Schotterpiste und für einige Zeit begleitete uns auch Maria Turra, die für Jurek und mich dann auch Wasser, Bananen und Cola im Begleitfahrzeug deponierte – nochmal Danke!
Ab Zogna ca. km150 – wurde die Landschaft sehr viel interessanter und die Strasse ein Rollertraum. Besonders eine einspurige, giromässig geschmückte Brücke blieb mir in Erinnerung – am liebsten wäre ich die Passage nochmal gefahren. Von da an ging es recht steil hinauf – zuerst etwa 600hm auf den Miragolo San Salvatore , dann eine kurze Abfahrt, die Eurosport in der Darbietung von Vincenco Nibali als Lehrvideo für Abfahrtstechnik verwendet und dann noch auf den 948 Meter hohen Salvino. Die Bergankunft wurde mit einer Rast und einer Gelegenheit sich für die lange Abfahrt anzuziehen verknüpft. In Bergamo führte die Strecke noch über die gepflasterten Straße der Festung zum Ziel… Mit Niklas wollten wir die Zielankunft mit einem Eis feiern, aber es gab irgendwie keines – schade, aber auch egal.

Bergamo – Salzburg – Wien

Noch während der Etappe fragt ich per sms noch bei unserer Tretrollerkollegin Juliane an, ob Sie uns aus Bergamo abholen und damit retten könnte. Laut elektronischer Auskunft wäre die Reise öffentlich ein Horror. Vom Espace zum Peugeot 207, mit dem Juliane ankam, ist es ein Dimensionsprung und Sachen die wir nicht mehr hinein-stopfen konnten, nehmen mit Vincent den kleinen Umweg über Holland. Auf jeden Fall DANKE!

 

 

Crossing Cyprus 2017
vom Bad der Aphrodite bis zum Kloster des Apostels Andreas
Zypern ist die drittgrößte Insel des Mittelmeers und nach einem Putsch in der Mitte der  70iger Jahren, in einen griechischen und einen türkischen Staat geteilt. Nikosia ist die letzte Hauptstadt Europas, durch die eine Grenze verläuft. Das Vorhaben der internationalen Gruppe an Tretrollerfahrern war die grenzüberschreitende Überfahrt vom westlichsten zum östlichsten Punkt – nonstop – und so schnell als möglich. Die Idee für die symbolische Fahrt von Menschen, die alle aus Staaten stammen deren Geschichte durch Teilung und Isolation geprägt ist, entstand gemeinsam mit der Agentur Side-tour und mit Unterstützung der NGO POST RI Cyprus und von offiziellen Stellen.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

Die Gruppe besteht aus Elleonor Michaela Csekany und Martin Komar aus Tschechien,  Niklas Rother aus Deutschland, Jurek Milewski, Guido Pfeiffermann und David Pašek aus Österreich. Begleitet wurde das Unterfangen von Jiri Seykora vom Denik Pardubice als Journalist und Fotograf.
In kluger Voraussicht wurde die Aktion mit einem Tag zeitlichem Vorlauf und Nachlauf geplant um den Sportlern auch die Akklimatisation zu ermöglichen. Dabei überraschte die Athleten nicht nur der Linksverkehr, ein Erbe der Zeit als Zypern eine englische Kolonie war, aber auch die liberale und entspannte Lebensweise. Organisatorisch war von Franz Bauernhofer, dem Initiator der Fahrt an alles gedacht worden. Am Samstag hatten wir Gelegenheit einen Eindruck von Nikosia zu gewinnen und konnten im Rahmen einer Pressekonferenz Tretroller erklären. Auf Türkisch ist  das ein Ayak Bisiklet. Das Interesse ging so weit, dass demnächst ein Roller nach Zypern versandt wird und die Aktion “Crossing Cyprus 2017” auf die Titelseite der auflagenstärksten lokalen Zeitung kam.

(c) Jiří Sejkora

Pressekonferenz in Nikosia (c) Jiří Sejkora

Wegen des früh angesetzten Starts durch Transfer und Zeitverschiebung ging es nach einem recht feierlichen Abendmahl mit Blick auf das Meer und den letzten Vorbereitungen früh zu Bett.
Um am Ostersonntag um 6:00 starten zu können fuhr der Kleinbus um 4:00 vom Hotel weg um das Team am westlichsten  Stück Asphaltstraße – beim Bad der Aphrodite im griechischen Teil der Insel – abzusetzen. Mit Sonnenaufgang ging es los und ab dem Start kämpfte Ella mit der hinteren Bremse Ihres Rollers. Gentleman und sicher stärkster Athlet der Expedition,  Niklas Rother,  überließ Ihr seinen handgefertigten Roller aus Karbon und fühlte sich am gelben  Kickbike an seine Jugend erinnert. Nach einem ersten Defekt bei Martin begann der Aufstieg durch das Troodosgebirge. Eine spektakuläre Berglandschaft mit Steigungen bis zu 12%. Als Grenzgebiet wird der Bereich aber militärisch streng  bewacht und um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, hielten wir uns mit der Dokumentation zurück.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

Der Übergang an der griechischen Grenze kostete unerwartet Zeit, denn statt wie abgemacht, einfach durchgewunken zu werden, standen die Tretrollerfahrer ohne Pässe am Grenzbalken. Der Grenzbeamte fand es ehh ganz schrullig, aber Pflicht ist Pflicht. Das Niemandsland hat eine Breite, wie  es manche von uns  vom eisernen Vorhang kennen und die Einreise nach Nordzypern ging fix. Von da an wurden die Tretrollerfahrer mit Polizeieskorte bis ans Ziel begleitet, wobei die Fahrzeuge jeweils an den Bezirksgrenzen abgewechselt wurden.

Schon am späten Vormittag erreichte das multinationale Team die Messaria Ebene und die Temperatur stieg spürbar an und es gab auch auch leichten Gegenwind.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

Pausen wurden am Straßenrand eingelegt um Kalorien und Flüssigkeit zu ergänzen – jeweils so kurz als möglich, aber zu sechst dauerte es immer länger als erhofft. Schon vor Hälfte der Distanz stellten sich bei manchen die ersten Krämpfe in den Beinen ein, denen mit Salz und Magnesium begegnet wurde.

Das Begleitteam folgte der Gruppe mit dem Auto und führte den live-blog und kümmerte sich um die Bedürfnisse jener, die am Trittbrett standen. In Summe etwa 60 Bananen, große Mengen an Halumi, 40 Liter Wasser und mit zunehmender Dauer der Fahrt auch Cola.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

Gegen Osten durchquerte die Gemeinschaft nach und nach weniger bewohntes Gebiet, das landschaftlich viel zu bieten hatte: die Route führte am Fuße des Kyreniasgebirge, als auch Fünffingergebirge bekannt.  Es ging im welligen Terrain dahin und als zu dämmern begann, erklärte das Support Team jede Steigung für die jeweils  letzte Nennenswerte. Bei einem Stand von 1600 Höhenmetern am gps – Tacho konnten sich die Fahrer nicht vorstellen, dass es bei dem Profil, das vor Ihnen lag, noch viel mehr wird, aber man kann sich ja auch ordentlich täuschen: die Route querte den Gebirgszug und führte an der Südküste gegen Osten.

Für die Nacht gab es von der Polizeieskorte exakte Anweisungen, in welcher Formation gefahren werden soll, um die Sicherheit am Besten gewährleisten zu können und um die Verschiedenartigen Vorder- und Rücklichter am Besten einzusetzen. Niklas ist überhaupt davon ausgegangen, dass wir bei Tageslicht unser Ziel erreichen, weshalb er sich vorne nur mit einem Positionslicht ausgestattet hat – aber in der Mitte des Pelotons war er sicher und sah auch genug.
In absoluter Dunkelheit und einige dutzend Kilometer vor dem Ziel wurde intern verhandelt, wo das tatsächliche Ziel sein soll: entweder in der letzten Ortschaft oder tatsächlich am Kloster des heiligen Andreas, zu dem nur eine schlechte Straße führt, deren Asphalt sich schon gänzlich aufgelöst hat. Aber wenn schon – denn schon – es war klar, dass die lange und konsequente Route jene war, die zur Expedition passt.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

Tatsächlich war die Straße immens schlecht und die Unterseiten  der Trittbretter streiften alle paar Meter und es wurde ein langer finaler Test für die Tretroller: alle Reserveräder waren schon verbraucht und die Polizeieskorte mit Blaulicht verlor sich irgendwo in der Ferne in der Dunkelheit. Im Dunklen lag auch das Meer und nur Geruch und Schilder die verschiedene Strände anpreisen, verraten den erschöpften Sportlern die Tatsache. Angeblich leben um das Kloster Apostolos Andreas, wilde Esel – aber die wurden in dieser Nacht nicht gesichtet.

Nach 16h 45min erreichen alle , die sich an den Start gestellt haben auch das Ziel. Erschöpft aber glücklich fallen sich Athleten und Betreuer in die Arme – erstmals wurde Zypern  mit dem Tretroller von West nach Ost  durchquert – 275,4km und 3063hm. 16,4km/h ist der Schnitt über die gesamte Zeit – in Bewegung ergibt sich der beachtliche  Schnitt von 19,2km/h. Hier die gps Aufzeichnung.
Am Tag nach der Fahrt wurde die Regeneration ganz ernst genommen – und an der zypriotischen Küste und mit der zypriotischen Küche geht das besonders gut.

(c) Jiří Sejkora

(c) Jiří Sejkora

 

Zum 4. Mal prägen Tretroller das Stadtbild Saalfeldens. Zu verdanken ist dies dem Kongress „Fit für Österreich“, der den Teilnehmerinnen und  Teilnehmern Gratis-Tretroller zur Verfügung stellt. In Kleingruppen fahren Tretroller-Interessierte unter Anleitung einen zehn Kilometer langen Rundkurs rund um Saalfelden und entdecken den Spaß flotter Fortbewegung.

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Die Tretrollersportler um das Team Ultima haben eine Art Basislager im Biosphärenreservat Šumava und veranstalten da immer wieder Trainingslager aber auch gesellschaftliche Treffen und Feiern.

Anfang Oktober 2016 trafen wir uns da zum Saisonabschluss – zum Rückblick, zum Ausblick aber auch zu etwas Bewegung und viel Begegnung.

Alpo Kuusisto bei Kaffee und Kuchen

Alpo Kuusisto bei Kaffee und Kuchen

Am Samstag haben wir uns dem Sport gewidmet und in verschiedenen Leistungsgruppen auf und abseits der Straße gekickt. Die Gruppe mit der ich gefahren bin, bestand aus etwa 8 Sportlern und wir hatten  unterwegs drei Defekte.

Jakub Bostl von Yedoo hat seinen John Deer Tretroller vorgestellt – 26×16 oder eher 26×16…

Jakob Bostl mit einem Yedoo - John Deer

Jakob Bostl mit einem Yedoo – John Deer

Vor der Party am Samstag Abend wurde das Kick Italy 2017 vorgestellt – jenes Vorhaben, dass das legendäre Kick France 2013 nochmal übertreffen wird: voraussichtlich sechs Tretrollerfahrer möchten jeweils einen Tag vor den Radsportlern alle Etappen des Giro d´Italia absolvieren. Die Tour de France mag die ältere Veranstaltung sein, der Giro ist aber schwerer und es kann durchaus passieren, dass es im Mai ausgiebig regnet oder aber auch schneit. Wir sind gespannt und halten die Daumen!

Danach habe ich,  mit Unterstützung von Ella,  unser Across Austria vorgestellt. Ich habe unsere Fehler bildlich geschildert und Ella hat ergänzt wie schlecht wir mit Fortdauer der Aktion  dabei ausgesehen haben.

Im Anschluss haben wir fasziniert Dalibor Beneš gelauscht, der sich vorgenommen hat Russland Sibirien in zwei Etappen Ozean zu Ozean zu durchqueren – die südlichere hat er erfolgreich absolviert – für die nördlichere benötigt er eine geschlossene Schneedecke.

Während des Abends wurden die Sportler und Sportlerinnen gemessen und gewogen um die Startliste für das Bergzeitfahren nach dem Bodymassindex zu ermitteln. Je bessere körperliche Voraussetzungen jemand hat, desto später durfte er starten. Ein gefinkeltes System von Alpo Kuusisto, dass aber die Leistungsfähigkeit der Sportler außer acht gelassen hat… das war aber egal, denn allein die Diskussion am Vorabend war ein Spaß.

Die Strecke war aber nichts für Weicheier – zwar nur etwas unter 7km, dafür aber ein Aufstieg von 280 Höhenmeter. Das Startsystem war auch dabei unterhaltsam – wenn man von einem Weltmeister überholt wird, ist das sehr beeindruckend: scheinbar nehmen diese Spitzensportler die Steigungen einfach nicht wahr. Trotz BMI Messungen teilten sich die üblichen Verdächtigen das Stockerl: Tomas Pelc vor Honza Pavel und Michael Kulka. Nach Leistung und ohne BMI Bonus Malus System hätte Alpo Kuuisito vor Michael Šmahel und Michael Kulka gewonnen.

weitere Impressionen

Ja, wir waren in Lake Louise heute, allerdings nur im Ort und nicht beim doch recht hohe gelegenen See. Das war aber nicht die einzige Attraktion des heutigen Regentages. Mir tat es der Spiral-Tunnel an. Landschaftlich kann ich leider wenig vermelden, da die wirklich tollen Berge wolkenverhangen waren. Ein sehr gemütlicher Ritt war das aus meiner Sicht. Weiterlesen

DSC_0005_7Eine Art Angst begleitete mich schon mehr als eine Woche. Nun war sie am Höhepunkt. Es sind wenige Dinge vor denen ich mich fürchte und genau ein so ein Ding schlug beinhart zu. Der Anschlussflug verschob sich um einen Tag und mein Gepäck war verschollen. So blieb ich eine Nacht in Paris, allerdings am Flughafen Charles de Gaulle. Weiterlesen