Die Wiener RADpaRADe 2019 war einfach gigantisch. Der 31. März war einer der ganz schönen und warmen Frühlingstage und so waren etwa 15.000 Personen auf ihren Fahrrädern, Liegerädern, Einrädern, Trikes, Tretrollern oder Spezialfahrrädern unterwegs. Vom Burgtheater ging es entlang gesperrter Straßen über den Ring und die Weißgerber Lände in den Grünen Prater, über die Hauptallee und den Praterstern zur Praterstraße und wieder zum Ring, diesen entlang zurück zum Burgtheater.

Wir Tretroller-Leute hatten unser eigenes Fest veranstaltet. Unsere KICKpaRADe war Teil der RADpaRADe. Diesmal waren wir schriller und bunter als je zuvor. „Positiv auffallen“ war die Devise, denn immer noch sind Großrad-Tretroller relativ unbekannt. Wenn von Tretrollern die Rede ist, so denken die meisten wohl an kleine Scooter, neuerdings vorwiegend E-Scooter. Wir wollen zeigen, dass „richtige“ Tretroller größer, besser und vor allem sicherer sind und massig Spaß machen. Den Spaß hatten wir jedenfalls.

Alfred hatte sein Kickbike Fat Max optisch total aufgemotzt mit gewaltigen Treti-Ritter-Schildern seitlich und vorne, Dani kickte ihren Carbon-Roller in einem schrillen Dirndl. Ja, Rollerfahren geht total problemlos auch in Kleidern oder mit Rock. Dusan, der Erbauer Danis Roller, führte erstmals seinen Fat-Bike-Carbon-Roller aus. Er ist schon Stammgast bei der KICKpaRADe und reiste aus Bratislava an. Aus der Slowakei kamen gleich mehrere. Ein Alu-Prototyp war auch dabei. Zdenek kam aus Tschechien. Die Gruppe war international, durch und durch. Ja, und ich trug heute komplett Pink. So war ich die „Leit-Kuh“, was gar nicht schlecht war, wie sich zeigen sollte.

Um uns nicht zu verlieren, fügten wir uns eher an das Ende der endlos langen Fahrräder-„Schlange“. Volksfeststimmung! Musik allüberall, Musiker am Straßenrand, Zuschauermengen, fröhliche Menschen. Alles funktionierte reibungslos und friedlich. Anfangs konnten wir uns nur im Schrittempo bewegen, dann ging es bald etwas flotter, doch nie wirklich schnell. Der Genuss und der Spaß standen im Vordergrund. Als wir an der Urania vorbeikamen, sahen wir bereits die Ersten der RADpaRADe. Das heißt, die Schlange mag vier Kilometer lang gewesen sein!!! Die Polizei, teilweise auch am Bike mittretend, hatte alles gut im Griff. Als wir dann die Weißgerber Lände entlang rollerten, konnten die Schnellsten bereits zum Stubenring fahren.

Immer wieder tauschten wir untereinander die Roller, fotografierten einander, plauderten, lachten. Am Ende der Hauptallee lauerte uns Gerhard mit seinem Fotoapparat auf. Ihm verdanken wir so viele schöne Fotos vom Startbereich, von der Hauptallee und dann auch vom Zielbereich. Wieder zeigten sich die Vorteile gegenüber den Fahrrädern. Wenn es stellenweise sehr langsam war, dann kickten wir langsamer und der Übergang von Rollen und Stehen war kaum bemerkbar. Die Radler hingegen mussten absteigen und brauchten dann auch immer eine Mindestgeschwindigkeit um irgendwie elegant fahren zu können. Wir waren immer elegant, zu jeder Sekunde.

Im Ziel packte Alfred dann Geschenke aus. Treti-Bier hatte er mitgebracht, extra gestaltete Dosen für Tretrollerfahrer und Tretrollerfahrerinnen. Im Kreis standen wir nun wieder am Josef-Meinrad-Platz, öffneten die Bierdosen, prosteten einander zu, um den Durst gemeinsam zu löschen. Ein wenig wurde noch geplaudert und dann zerstreuten wir uns in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Es war mit Garantie wettermäßig der schönste Tag einer KICKpaRADe und die Stimmung hätte besser nicht sein können. Schade ist nur, dass so viele von den Stamm-Tretroller-Leuten keine Zeit hatten und das Grüppchen doch kleiner war als erwartet. Wir wissen aber, dass Wien mit jedem Jahr mehr und mehr zu einer Tretroller-Stadt wird. Mittlerweile sind wir nicht mehr so unbekannt wie vor sechs Jahren bei unserer ersten KICKpaRADe. So freuen wir uns auf ein schönes Tretroller-Jahr und viele fröhliche Kickometer bis zur KICKpaRADe 2020.

Videos
https://www.youtube.com/watch?v=EmuYeeohUCc
https://www.youtube.com/watch?v=ithYQM0wO4Q

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