Berichterstattung über Aktionen mit gesellschaftlichem Charakter, wie gemeinsame Ausfahrten etc.

Samstag, 27. April 2019. Der starke Rückenwind machte den Frühjahrsklassiker zu einer sehr flotten Ausfahrt. Zahlreiche persönlicher Rekorde und ein neuer Streckenrekord bleiben in Erinnerung, ebenso die schöne Landschaft zwischen Wien und Bratislava. Eine unvergessliche Tour für alle.

Bangen um das Wetter

Letztes Jahr nahmen 39 Damen und Herren am Tretroller-Frühjahrsklassiker teil. Gerollert wurde von Bratislava nach Wien. Diesmal ging es in die entgegengesetzte Richtung, nämlich von Wien nach Bratislava. Wir rechneten mit 40 oder mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Wetter in den Tagen vor der Tour war herrlich. Hohe Temperaturen, strahlend blauer Himmel, Frühsommer. Die Wetterprognosen waren jedoch sehr schlecht. Mit einem Temperaturabfall von zehn Grad musste man rechnen und mit leichtem Regen. Einzig der angekündigte Westwind stimmte fröhlich. In der Nacht auf Samstag regnete es ein wenig und am Morgen fielen die letzten Tropfen vom Himmel. Nach Anmeldeschluss um 9:45 waren es 39 Damen und Herren, die sich in wenigen Minuten auf den Weg von Wien Floridsdorf nach Bratislava machen würden.

Start in Floridsdorf

Einige Zuschauer waren gekommen, um den Trittbrettfahrern nach dem Startschuss um 10 Uhr zu applaudieren. Die Fahrt war als eine Tour angelegt und nicht als Rennen. Das Motto „Niemand wird Letzter“ lockte Tretroller-Leute aus Österreich, der Slowakei, Tschechien, Deutschland und sogar Chile an. Alfred aus dem Betreuerteam baute seinen Tretroller auf einen Kameraroller um. Eine Kamera filmte nach hinten und eine nach vorne, um die aufregende Startsituation einzufangen. Die 12 Damen und 27 Herren rauschten an Alfreds Kickbike Fat Max links und rechts vorbei.

Das Wetter konnte besser nicht sein. Die Temperaturen lagen bei zehn Grad oder knapp darüber, die Straßen und Wege waren trocken und der Rückenwind trieb mit bis zu 30 km/h immer wieder angenehm an. Ab und zu riss die Wolkendecke auf und ließ die kräftige Sonne auf die Reisenden strahlen.

Donauinsel und Schönau

Die Strecke führte von der Floridsdorfer Brücke entlang der Donauinsel stromabwärts zum Nationalpark Donauauen nach Schönau an der Donau, wo es die erste Labestation und einen Kontrollpunkt mit Zwischenzeitnehmung gab. Nun hatten die tapferen Tourenfahrer etwa 26 Kilometer zurückgelegt und waren unterschiedlich erschöpft. An der Labestation wurde getrunken, gegessen und geredet. Die Stimmung war so gut, dass nicht jeder gleich ans Weiterfahren dachte.

Bereits am ersten Kontrollpunkt hatte Ondřej Theiner einen enormen Vorsprung auf die Verfolger. Ondřej legte eine beeindruckende Siegesfahrt hin und führte vom Start bis ins Ziel, aber davon später mehr.

Über die Grenze ins Ziel

Weiter ging es über Orth an der Donau und Eckartsau, wo es die zweite Labestation gab. Beflügelt vom Rückenwind hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine sehr hohe Reisegeschwindigkeit und ein breites Grinsen im Gesicht. Die einen zischten an der Labestation vorbei, um keine Sekunde zu verlieren und die anderen vollführten einen Einkehrschwung, um die Flotte Fahrt ein wenig gemütlich zu entschleunigen.

Danach ging es über die Donaubrücke nach Hainburg, weiter über Wolfsthal zum Grenzübergang Berg. Das Ende war theoretisch nicht weit. Praktisch gesehen waren die verbleibenden vier Kilometer länger als gedacht. Ohne sichtbarer Ermüdung kam Ondřej Theiner mit einer Zeit von 2:35:57 über die Ziellinie. Somit fuhr er die 69,2 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,62 km/h. Ihm folgten Pavel Werner (2:38:41) und Oto Habrdle (2:38:43). Bei den Damen holte sich Martina Grebíková überlegen den Sieg. Sie querte nach 2:59:40 die Ziellinie. Immer noch sehr schnell unterwegs kamen Klara Bouda (3:10:50) als Zweitplatzierte und Zuzana Safrankovka (3:24:17) als Dritte im Ziel an.

Niemand wird Letzter

Ende der Zeitnehmung war nach fünf Stunden. Innerhalb der vorgegebenen Zeit kamen 12 Damen und 21 Herren ins Ziel. Wie angekündigt galt dann „Niemand wird Letzter“. Glücklicherweise gab es auch keine Unfälle oder Stürze und alle waren mit den eigenen Leistungen mehr als zufrieden. Das Wetter war während der Fahrt und auch im Anschluss bei der Siegerehrung bestens.

Siegerehrung

Die Siegerehrung fand bei familiärer Stimmung statt, wie man sie im Tretrollersport so schätzt. Preise gab es für die Ausdauerndsten, nämlich jene Dame und jenen Herrn, die die Zeitkarenz von fünf Stunden am meisten ausgekostet hatten. Sie bekamen je eine kleine rote Laterne. Prämiert wurden auch jene Dame und jener Herr mit der Platzierung genau in der Mitte des Feldes. Ebenfalls gefeiert und geehrt wurden die zwei schnellsten Damen und die zwei schnellsten Herren der Sprintwertung. Zuletzt wurden die drei schnellsten Damen und die drei schnellsten Herren gefeiert. Die jeweiligen Tagessieger erhielten einen Renntretroller-Rahmen der Firma Mibo. An dieser Stelle sei den Sponsoren dieser Veranstaltung ganz besonders gedankt. Es sind dies die Firma Mibo Tretroller, das Reisebüro Západočeská Cestovní Agentura und Architekt Dipl.-Ing. David Pašek. Großer Dank gebührt allen Organisatoren und Helfern, ohne die diese länderübergreifende Veranstaltung nie möglich geworden wäre.

Phantastisch und verrückt

Von dieser besonderen Tour nimmt jeder sehr schöne Eindrücke mit – schöne Landschaften, schöne Frühlingspracht und auch schöne Situationen, wie etwa der Begegnung mit einer feierlichen Hochzeitsgesellschaft im Schloss Eckhartsau. Unbedingt ist noch Uwe aus Stuttgart zu erwähnen. Er hatte nicht nur die längste Anreise, sondern kickte sich mit seinem vergleichsweise sehr schwerfälligen Cross-Tretroller auf den vierten Platz. Seine Reisegeschwindigkeit von 25,21 km/h macht alle Tretroller-Fahrer ein wenig fassungslos!

Bitte vormerken!

Am 25. April 2020, das steht schon fest, geht es von Bratislava nach Wien. Wir bestellen schon einmal Rückenwind und freuen uns auf eine weitere unvergessliche Tour unter Freundinnen und Freunden aus Nah und Fern.

Ergebnisse


Galerie


Weitere Infos

Die Wiener RADpaRADe 2019 war einfach gigantisch. Der 31. März war einer der ganz schönen und warmen Frühlingstage und so waren etwa 15.000 Personen auf ihren Fahrrädern, Liegerädern, Einrädern, Trikes, Tretrollern oder Spezialfahrrädern unterwegs. Vom Burgtheater ging es entlang gesperrter Straßen über den Ring und die Weißgerber Lände in den Grünen Prater, über die Hauptallee und den Praterstern zur Praterstraße und wieder zum Ring, diesen entlang zurück zum Burgtheater.

Wir Tretroller-Leute hatten unser eigenes Fest veranstaltet. Unsere KICKpaRADe war Teil der RADpaRADe. Diesmal waren wir schriller und bunter als je zuvor. „Positiv auffallen“ war die Devise, denn immer noch sind Großrad-Tretroller relativ unbekannt. Wenn von Tretrollern die Rede ist, so denken die meisten wohl an kleine Scooter, neuerdings vorwiegend E-Scooter. Wir wollen zeigen, dass „richtige“ Tretroller größer, besser und vor allem sicherer sind und massig Spaß machen. Den Spaß hatten wir jedenfalls.

Alfred hatte sein Kickbike Fat Max optisch total aufgemotzt mit gewaltigen Treti-Ritter-Schildern seitlich und vorne, Dani kickte ihren Carbon-Roller in einem schrillen Dirndl. Ja, Rollerfahren geht total problemlos auch in Kleidern oder mit Rock. Dusan, der Erbauer Danis Roller, führte erstmals seinen Fat-Bike-Carbon-Roller aus. Er ist schon Stammgast bei der KICKpaRADe und reiste aus Bratislava an. Aus der Slowakei kamen gleich mehrere. Ein Alu-Prototyp war auch dabei. Zdenek kam aus Tschechien. Die Gruppe war international, durch und durch. Ja, und ich trug heute komplett Pink. So war ich die „Leit-Kuh“, was gar nicht schlecht war, wie sich zeigen sollte.

Um uns nicht zu verlieren, fügten wir uns eher an das Ende der endlos langen Fahrräder-„Schlange“. Volksfeststimmung! Musik allüberall, Musiker am Straßenrand, Zuschauermengen, fröhliche Menschen. Alles funktionierte reibungslos und friedlich. Anfangs konnten wir uns nur im Schrittempo bewegen, dann ging es bald etwas flotter, doch nie wirklich schnell. Der Genuss und der Spaß standen im Vordergrund. Als wir an der Urania vorbeikamen, sahen wir bereits die Ersten der RADpaRADe. Das heißt, die Schlange mag vier Kilometer lang gewesen sein!!! Die Polizei, teilweise auch am Bike mittretend, hatte alles gut im Griff. Als wir dann die Weißgerber Lände entlang rollerten, konnten die Schnellsten bereits zum Stubenring fahren.

Immer wieder tauschten wir untereinander die Roller, fotografierten einander, plauderten, lachten. Am Ende der Hauptallee lauerte uns Gerhard mit seinem Fotoapparat auf. Ihm verdanken wir so viele schöne Fotos vom Startbereich, von der Hauptallee und dann auch vom Zielbereich. Wieder zeigten sich die Vorteile gegenüber den Fahrrädern. Wenn es stellenweise sehr langsam war, dann kickten wir langsamer und der Übergang von Rollen und Stehen war kaum bemerkbar. Die Radler hingegen mussten absteigen und brauchten dann auch immer eine Mindestgeschwindigkeit um irgendwie elegant fahren zu können. Wir waren immer elegant, zu jeder Sekunde.

Im Ziel packte Alfred dann Geschenke aus. Treti-Bier hatte er mitgebracht, extra gestaltete Dosen für Tretrollerfahrer und Tretrollerfahrerinnen. Im Kreis standen wir nun wieder am Josef-Meinrad-Platz, öffneten die Bierdosen, prosteten einander zu, um den Durst gemeinsam zu löschen. Ein wenig wurde noch geplaudert und dann zerstreuten wir uns in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Es war mit Garantie wettermäßig der schönste Tag einer KICKpaRADe und die Stimmung hätte besser nicht sein können. Schade ist nur, dass so viele von den Stamm-Tretroller-Leuten keine Zeit hatten und das Grüppchen doch kleiner war als erwartet. Wir wissen aber, dass Wien mit jedem Jahr mehr und mehr zu einer Tretroller-Stadt wird. Mittlerweile sind wir nicht mehr so unbekannt wie vor sechs Jahren bei unserer ersten KICKpaRADe. So freuen wir uns auf ein schönes Tretroller-Jahr und viele fröhliche Kickometer bis zur KICKpaRADe 2020.

Videos
https://www.youtube.com/watch?v=EmuYeeohUCc
https://www.youtube.com/watch?v=ithYQM0wO4Q

Zum 4. Mal prägen Tretroller das Stadtbild Saalfeldens. Zu verdanken ist dies dem Kongress „Fit für Österreich“, der den Teilnehmerinnen und  Teilnehmern Gratis-Tretroller zur Verfügung stellt. In Kleingruppen fahren Tretroller-Interessierte unter Anleitung einen zehn Kilometer langen Rundkurs rund um Saalfelden und entdecken den Spaß flotter Fortbewegung.

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Die Tretrollersportler um das Team Ultima haben eine Art Basislager im Biosphärenreservat Šumava und veranstalten da immer wieder Trainingslager aber auch gesellschaftliche Treffen und Feiern.

Anfang Oktober 2016 trafen wir uns da zum Saisonabschluss – zum Rückblick, zum Ausblick aber auch zu etwas Bewegung und viel Begegnung.

Alpo Kuusisto bei Kaffee und Kuchen

Alpo Kuusisto bei Kaffee und Kuchen

Am Samstag haben wir uns dem Sport gewidmet und in verschiedenen Leistungsgruppen auf und abseits der Straße gekickt. Die Gruppe mit der ich gefahren bin, bestand aus etwa 8 Sportlern und wir hatten  unterwegs drei Defekte.

Jakub Bostl von Yedoo hat seinen John Deer Tretroller vorgestellt – 26×16 oder eher 26×16…

Jakob Bostl mit einem Yedoo - John Deer

Jakob Bostl mit einem Yedoo – John Deer

Vor der Party am Samstag Abend wurde das Kick Italy 2017 vorgestellt – jenes Vorhaben, dass das legendäre Kick France 2013 nochmal übertreffen wird: voraussichtlich sechs Tretrollerfahrer möchten jeweils einen Tag vor den Radsportlern alle Etappen des Giro d´Italia absolvieren. Die Tour de France mag die ältere Veranstaltung sein, der Giro ist aber schwerer und es kann durchaus passieren, dass es im Mai ausgiebig regnet oder aber auch schneit. Wir sind gespannt und halten die Daumen!

Danach habe ich,  mit Unterstützung von Ella,  unser Across Austria vorgestellt. Ich habe unsere Fehler bildlich geschildert und Ella hat ergänzt wie schlecht wir mit Fortdauer der Aktion  dabei ausgesehen haben.

Im Anschluss haben wir fasziniert Dalibor Beneš gelauscht, der sich vorgenommen hat Russland Sibirien in zwei Etappen Ozean zu Ozean zu durchqueren – die südlichere hat er erfolgreich absolviert – für die nördlichere benötigt er eine geschlossene Schneedecke.

Während des Abends wurden die Sportler und Sportlerinnen gemessen und gewogen um die Startliste für das Bergzeitfahren nach dem Bodymassindex zu ermitteln. Je bessere körperliche Voraussetzungen jemand hat, desto später durfte er starten. Ein gefinkeltes System von Alpo Kuusisto, dass aber die Leistungsfähigkeit der Sportler außer acht gelassen hat… das war aber egal, denn allein die Diskussion am Vorabend war ein Spaß.

Die Strecke war aber nichts für Weicheier – zwar nur etwas unter 7km, dafür aber ein Aufstieg von 280 Höhenmeter. Das Startsystem war auch dabei unterhaltsam – wenn man von einem Weltmeister überholt wird, ist das sehr beeindruckend: scheinbar nehmen diese Spitzensportler die Steigungen einfach nicht wahr. Trotz BMI Messungen teilten sich die üblichen Verdächtigen das Stockerl: Tomas Pelc vor Honza Pavel und Michael Kulka. Nach Leistung und ohne BMI Bonus Malus System hätte Alpo Kuuisito vor Michael Šmahel und Michael Kulka gewonnen.

weitere Impressionen