Berichte zur Kanadadurchquerung von Guido Pfeiffermann

Der lange Flug nach Paris war gar nicht so lange und von Paris nach Wien war es überhaupt nur noch ein Katzensprung. Offenbar änderten sich bei mir das Zeitgefühl, denn obwohl der Abflug in Quebec-City erst um 18:20 war, hätte ich diesen beinahe verpasst. Schön war die Reise. Schön war es, wieder zuhause zu sein. Weiterlesen

Das Alleinereisen hat zweifellos Vorzüge. So wurde ich von einem Radfahrer einfach so zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Drei Leute hätte er sicher nicht verköstigt. Die Zeit und auch alles andere teilte ich mir nach Lust und Laune ohne Absprache mit dem Team ein. Letztlich ließ ich mich mit der Kamera bei bestem Wetter durch die wunderschöne Altstadt treiben und den Tag erst in den Morgenstunden ausklingen. Weiterlesen

Einmal muss Schluss sein. Das war schon zu Beginn klar. Wie das Ende genau sein würde und wie es mir dabei erginge, konnte ich mir nie so recht ausmalen. Manche Emotionen lassen sich voraussehen, andere nicht. Diese Reise, dieses Projekt, diese Herausforderung, dieses ganze Drumherum war so einzigartig und unvergleichlich, dass ich mir das Emotionale dazu nie hatte vorstellen können. Seit heute weiß ich wie sich dieses Ende anfühlt. Weiterlesen

Wir strahlten so sehr, dass die regennasse Fahrbahn unter unseren Füßen trocknete. Quebec-City zog uns in einer Weise an, als hingen wir an einem vorgespannten Gummiseil. In einer nicht vorhersehbaren Art und Weise war mit einem Male unsere lange Reise abgeschlossen. Sie war Geschichte. Wir schrieben Geschichte. Der bemerkenswerte und merkwürdige Tag gipfelte in einer Party. Weiterlesen

Frédéric fühlte sich noch müde und geschwächt. Mich beeindruckte er durch seine körperliche Stärke. Er konnte bergauf Gas geben wie eh und je. Dank Rückenwind und höchster Motivation fuhren wir einen Schnitt von 18,8 km/h. Uns blieb noch so viel Zeit, dass wir wirklich ganz locker heute nach Quebec-City hätten fahren können. Frédéric wollte jedoch unbedingt im 30 Kilometer davor liegenden Neuville bleiben. Kein Wunder, traf er dort doch auf seinen Freund Emmanuel, den er zuletzt vor 20 Jahren gesehen hatte. Von Emmanuels Familie wurden wir auf das Herzlichste empfangen. Weiterlesen

Beim Schuheausziehen im Motel „Normandie“ waren es insgesamt 5.030,90 Kilometer und 303 Stunden, 45 Minuten und 22 Sekunden. Wir feierten diesmal nicht die runde Kilometerzahl. Zu feiern gibt es nach kurzen zwei Tritt-Tagen wirklich etwas! Frédéric musste sich zur Fahrt wieder groß überwinden, doch beflügelte ihn das nahende Ziel und so fuhren wir den Sankt-Lorenz-Strom entlang dem Finish entgegen, hatten das Glück der Tüchtigen in Form von Sonnenschein und Rückenwind. Weiterlesen

Wieder ein Tag ganz nach meinem Geschmack. Er bestand quasi nur aus Fotografieren der im Alleingang durchstriffenen Stadt Montreal. Nur mein Tretroller, mein Fotoapparat, mein Handy, mein Laptop und ich. So ein tolles Fünfergespann! Auch wenn die Bilder für sich sprechen, fällt mir so allerhand zu erzählen ein… Weiterlesen

Wenn einer ein Held ist, dann ist es Frédéric. So viel Pech auf einmal kann man normal nicht haben. Dass er die heutigen 100 Kilometer tatsächlich schaffte, ist kaum zu glauben. Gestern zwei starke epileptische Anfälle, wonach man einen Tag ruhen muss, dann noch ein paar unangenehme Verletzungen, Kraftlosigkeit in den Händen, nicht fähig zu essen und dann noch ein Patschen mitten im Starkregen. Ständige Sehnsucht nach einem Ende der Fahrt und Hoffnung auf ein Bett. Es muss für ihn die Hölle gewesen sein. Er und wir schafften es nach Montreal! Weiterlesen

Frédéric hatte körperliche Probleme und wir mussten den Tag zum Ruhetag erklären. Zu Mittag wurde er ins Spital gebracht, wo er blieb. Josef und ich sorgen uns um ihn. Zugleich haben wir keinen Plan wie es weiter geht. Dabei sind es nur drei Tages-Etappen bis zum Ziel, locker zu treten, Zeitreserven haben wir auch noch. Die Stunden verleben wir im „Quality Inn“ in Hawkesbury. Weiterlesen